
Der Monte Piana ist ein geschichtsträchtiger Berg in den Sextner Dolomiten, dessen Gipfelplateau Zeuge des erbitterten Gebirgskriegs im Ersten Weltkrieg war. Einst tobten hier zwischen Österreichern und Italienern verlustreiche Kämpfe, und die Überreste von Schützengräben, Stollen und Stellungsanlagen lassen die Geschichte auf beklemmende Weise lebendig werden. Ein gut angelegter Historischer Rundweg lädt dazu ein, diesen dunklen Teil der Vergangenheit nachzuvollziehen. Gleichzeitig ist der Monte Piana heute ein beliebtes Wanderziel, das mit einem unvergesslichen Panorama über die Drei Zinnen, den Monte Cristallo und andere Dolomitengipfel lockt.
Der Monte Piano (2.324 m) und sein Nordgipfel, der Monte Piana (2.305 m), gehören zu den historisch achtenswerten Orten der Dolomiten. Der Berg mit seinem weitläufigen Plateau liegt an der Grenze zwischen den Provinzen Südtirol und Belluno, eingebettet in eine beeindruckende Berglandschaft mit den Drei Zinnen im Osten und dem Cristallomassiv im Süden. Doch nicht nur die Landschaft macht diesen Ort besonders – es ist auch die Geschichte des Ersten Weltkriegs, die hier ihre Spuren hinterlassen hat.

Warum zwei Namen?
Der Name des Berges ist geografisch begründet: Der Nordgipfel wird als Monte Piana bezeichnet, während der südliche, etwas höhere Teil Monte Piano genannt wird. Diese Unterscheidung spiegelt auch die historische Nutzung wider. Während des Ersten Weltkriegs verlief genau hier die Frontlinie zwischen Österreich-Ungarn und Italien. Zwischen 1915 und 1917 tobte auf dem Monte Piano ein grausamer Stellungskrieg. Der Monte Piana war von österreichischen Truppen besetzt, der Monte Piano hingegen von italienischen Einheiten. Die geografische Nähe führte zu erbitterten Kämpfen, da sich die Schützengräben der gegnerischen Parteien teilweise nur wenige Meter gegenüberlagen.
Bombentrichter, Laufgräben und Stollensysteme zeugen noch heute von den intensiven Gefechten und den extremen Bedingungen, unter denen die Soldaten kämpften. Mehr als 14.000 Menschen verloren hier ihr Leben. Die Truppen der österreichisch-ungarischen Monarchie kontrollierten den Monte Piana, da er strategisch wichtige Ausblicke bot. Italienische Truppen versuchten wiederholt, den Berg zu erobern, was zu hohen Verlusten auf beiden Seiten führte. Heute erinnert der von den **Dolomitenfreunden** angelegte Historische Rundweg an dieses Kapitel der Geschichte. Besucher können die gut erhaltenen Stellungen, Stollen und Kriegsrelikte besichtigen und sich ein Bild von den schwierigen Bedingungen machen, unter denen der Krieg geführt wurde.
Die Kontraste zwischen der friedlichen Natur und den Überresten eines grausamen Krieges machen den Monte Piano zu einem einzigartigen Ort der Erinnerung und Mahnung.


Wanderbeschreibung: Historische Eindrücke und grandiose Ausblicke
Unsere Wanderung beginnt am Misurinasee (oder Alternativ beim Antorno See) und folgt dem einfachen und markierten Weg 122, der uns gleichmäßig ansteigend zur Rifugio Angelo Bosi (bewirtschaftet, 2.205 m) führt. Nach etwa zwei Stunden erreichen wir das Gipfelplateau, wo die Erinnerung an die einstigen Kämpfe allgegenwärtig ist.




Der historische Rundweg führt uns zu zahlreichen erhaltenen Kriegsrelikten, darunter Bombenkrater, Laufgräben und Stolleneingänge, die von den schrecklichen Bedingungen des damaligen Stellungskriegs zeugen. Trotz der bedrückenden Atmosphäre lässt der spektakuläre Rundumblick über die Dolomiten unsere Herzen höherschlagen – die weltberühmten Drei Zinnen, der Monte Cristallo und die Hohe Gaisl scheinen zum Greifen nah.






Der Abstieg erfolgt über den Aufstieg oder Alternativ über die alte Militärstraße, die uns zum Ausgangspunkt zurück bringt.
Unsere Wanderroute ist ein echtes Highlight – sowohl im Sommer als auch im Winter, im Winter können Schneeschuhe von Vorteil sein.
Der Monte Piano ist nicht nur ein landschaftlich reizvolles Ziel, sondern auch ein Ort, der uns an die dunklen Seiten der Geschichte erinnert und zur Auseinandersetzung mit der Vergangenheit einlädt. Die Kontraste zwischen der friedlichen Natur und den Überresten eines grausamen Krieges machen den Monte Piano zu einem einzigartigen Ort der Erinnerung und Mahnung.
Winter
Sommer
Tourendaten:
Ausgangs und Endpunkt: Parkplatz am Misurina See oder Antorno See
Gehzeit ohne Pausen: 5 h
Strecke: 13 km
Höhenunterschied: 574m
Schwierigkeit: 2+/5
Hundetauglichkeit: 5/5
Wasser: Keines
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