In Ratschings führt uns unsere heutige Rundwanderung zu einer besonderen Sehenswürdigkeit: der Gilfenklamm – der einzigen Marmorschlucht Europas. Über Jahrtausende hat sich der Ratschinger Bach in den harten weißen Marmor eingeschnitten und dabei eine bis zu 15 Meter tiefe Schlucht geformt. Auf Brücken, Stegen und Treppen folgt man dem Wasserlauf durch enge Passagen, über kleinere Wasserfälle und glattgeschliffene Felswände. Seit Ende des 19. Jahrhunderts ist die Klamm erschlossen und zählt bis heute zu den bekanntesten Naturattraktionen Südtirols.

In Stange angekommen, weisen Schilder gleich auf einen großen, angelegten Parkplatz hin. Zurzeit ist er nicht gebührenpflichtig. Den Wegweisern folgend, wandern wir dann bis zu einem Eintrittshäuschen. Dort zahlen wir 8 € pro Person, Hunde gehen frei. Eine große Wanderkarte zeigt uns die zwei Möglichkeiten für eine Rundwanderung an der Gilfenklamm. Wir entscheiden uns für den Weg 1A, der uns zur Ruine Reifenegg führt und von dort zurück zum Ausgangspunkt. Alternativ besteht die Möglichkeit, über den Weg 11A zurückzukehren.


Doch zunächst beginnt unser Abenteuer durch diese einzigartige Schlucht. Werden unsere tapferen Hundegefährtinnen es auch schaffen? Über Brücken, Treppen und zahlreiche Gitterroste führt der Weg stets begleitet vom rauschenden Bach, der mal leise plätschert, mal donnernd tost – ein magisches Naturerlebnis.


Unsere Hunde meistern die Gitterrosttreppen mit Bravour, tasten sich vorsichtig voran. Dennoch ist Vorsicht geboten: Die Treppen haben offene Zwischenräume, in denen sich Hundepfoten leicht verhaken können. Kleinere Hunde lassen sich sicher tragen. Für größere Hunde ist es von Vorteil, wenn sie Gitterroste bereits kennen und ohne Scheu darübergehen. Ebenso sollten sie daran gewöhnt sein, dass viele Menschen unterwegs sind, da die Klamm gut besucht und stellenweise eng ist.




Vorher kontrollieren wir noch die Pfoten unserer Hündinnen, um sicherzugehen, dass sie sich nicht verletzt haben. Danach wandern wir etwa fünf Minuten auf der asphaltierten Straße, bevor wir links abbiegen und dem Wegweiser „Stange“ folgen. Rund eine halbe Stunde geht es auf Asphalt weiter. Zum Glück hat es am Vorabend geregnet und die Hitze ist abgeklungen – sonst wäre der heiße Straßenbelag problematisch für die Hundepfoten.
An einer Abzweigung folgen wir dem Schild „Ruine Reifenegg“ und steigen steil durch den Wald abwärts. Von der einst bedeutenden Burg sind heute nur noch Reste der Ringmauer und des mächtigen Wohnturms erhalten. Im Mittelalter diente die Burg der Kontrolle des alten Jaufenweges, der von Stange nach Kalch führte. Bereits im 14. Jahrhundert verlor sie jedoch an Bedeutung. Nach einer kurzen Rast geht es auf steilen Waldpfaden wieder bergab, bis wir bald in der Nähe des Eintrittshäuschens herauskommen und schließlich den Parkplatz erreichen.


TOURENDATEN:
Ausgangs/Endpunkt: Parkplatz Sportzone Stange (bei Sterzing)
Kilometer: 3,2 km
Höhenmeter: 270 Hm
Gehzeit: 1,5 Stunden
Schwierigkeit: 1/5
Hundetauglichkeit: 4/5
Wasser: Ja
Wichtig: Für manche Hunde kann das Überqueren der Holz und Eisenbrücken über dem wild tosenden Gewässer eine Herausforderung sein. Viele offene Eisentreppen, enge Stellen, z.T. wenig Platz zum Ausweichen.




Alternative - Wanderung zur Burkhardklamm

Für diese abwechslungsreiche Rundwanderung begeben wir uns ins hinterste Ridnauntal, die uns mit reichlich Wassererlebnissen bescherte. Unser Ausgangspunkt war der Parkplatz neben dem Bergbaumuseum Schneeberg in Maiern, dem höchstgelegenen Bergbaugebiet Europas. Wir waren sofort fasziniert von der historischen Erzaufbereitungs- und Transportanlage und unsere Hunde Luna und Sun wollten sich sogleich als Lokführer der Silber-, Blei- und Zinkwaggons bewerben.
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